Was bedeutet Distributor?

Tags: Selfpublishing, Buchhandel, Buchmarkt
Autor/in: Kia Kahawa
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Die Leistungen eines Distributors

Beim Selfpublishing übernimmt der Distributor einige Aufgaben, die bei einer Veröffentlichung im Selbstverlag an dir haften bleiben würden. Der Distributor tritt streng genommen wie ein Verlag auf, konkret sogar wie ein Druckkostenzuschussverlag. Das ist aber nichts Schlimmes, denn du hast als Autorin oder Autor die volle Kontrolle über dein Werk und dir werden keine Leistungen versprochen, die durch eine hohe Einmalzahlung abgegolten werden müssen.
Die Veröffentlichung über einen Distributor kostet in der Regel zwischen 20,00 € und 120,00 €. In der Leistung enthalten sind je nach Anbieter meist die folgenden Leistungen:

• Zuordnung einer ISBN
• Eintragung in das Verzeichnis lieferbarer Bücher
• Aufnahme in das Barsortiment
• Lieferung und Abrechnung über Großhändler bis hin zur Buchhandlung
• Einlagerung der Bücher bei Amazon
• Lieferung der Pflichtexemplare an die Nationalbibliothek
• Kommunikation mit der Druckerei
• Vertrieb
• E-Book Erstellung, Konvertierung und Auslieferung

Viele Distributoren haben sich auf Hobbyautoren spezialisiert, die keine professionelle Veröffentlichung ihres Manuskriptes anstreben. Sie können ihre Bücher kostenlos beim Distributor für den Privatbedarf drucken lassen oder Veröffentlichungen mit vorgefertigten Cover-Vorlagen veröffentlichen.
Fast alle Distributoren allerdings bieten Lösungen für professionelle Selfpublisher. Von Datenprüfung über Autorencoaching bis hin zu Lektorats- und Designservices gibt es zahllose Möglichkeiten, und entsprechend können die Preise für den Distributor und seine Veröffentlichungsservices in die Höhe klettern. Darüber hinaus gibt es Distributoren, die an Verlagshäuser angeschlossen sind und zusätzlich die Möglichkeit für Autoren bieten, von Verlagslektoren entdeckt zu werden.

Die Grenzen der Distributoren

So schön die Veröffentlichungsmöglichkeiten bei einem Distributor auch sind, so gibt es doch Nachteile beziehungsweise Grenzen, über die du dir im Vorfeld klar sein musst. Der größte Nachteil von einem Distributor ist die einseitige Buchausstattung. Die bekannten Distributoren veröffentlichen dein Buch „on demand“, also auf Anfrage. Das heißt, dass nicht wie bei der klassischen Verlagsveröffentlichung eine Startauflage von 500 – 5000 Exemplaren gedruckt wird, die zunächst einmal verkauft werden soll. Beim „Print on demand“ werden Bücher erst gedruckt und versendet, wenn sie vom Endkunden bestellt wurden.
Das sorgt mitunter für hohe Preise, die vor allem für Eigenexemplare der Selfpublisher gelten. In der Buchbranche werden Bücher immer günstiger, je mehr davon produziert werden. Druckereien bieten hohe Mengenrabatte, die beim Distributor beim Druck auf Verlangen nicht gewährleistet werden können.
Also hast du auf der einen Seite hohe Preise für Eigenexemplare und wenig Gestaltungsspielraum beim Ladenpreis deiner Bücher. Darunter leidet auch die Buchausstattung. Ein Paperback mit Klappe, ein bezahlbares Hardcover mit Umschlag und Fadenheftung oder einfach ein Format, das vom Standard-Taschenbuchformat des Distributors abweicht, sind kaum oder gar nicht erhältlich.
In der nachfolgenden Tabelle habe ich die Kosten und Buchausstattung der bekanntesten Distributoren zusammengetragen. Grundlage sind hierbei Bruttopreise, Bücher mit 300 Seiten und jeweils die Bestellung eines Einzelexemplars ohne Mengenrabatt. Beachte, dass bei jedem Distributor verhältnismäßig hohe Versandkosten zu den Preisen für Eigenexemplare hinzukommen.